Simmerath in der Voreifel ist einer der wenigen Austragungsorte im Rahmen des Cups, den ich sicher ohne Navi ansteuern kann, ist es doch schließlich meine Geburts“stadt“. Simmerath ist darüber hinaus Einkaufszentrum für die Einwohner der Voreifel und in meiner Jugend der Ort der einzigen Disco „San Diego“, die es bis heute gibt.
Drei mal im Jahr ist hier richtig was los:
eine Woche nach Pfingsten und im Herbst zum Simmerather Frühjahrs- bzw. Herbstmarkt und eben beim Mailauf, der schon seit 13 Jahren Anfang Mai stattfindet, in diesem Jahr übrigens gleichzeitig mit der Feier der Erstkommunion, deren gut gekleidete Gäste aus der nahen Kirche kommend nicht schlecht staunten, als sie die sportlich bekleidete Läuferschar erblickten.
Der Laufevent war exzellent organisiert und mit kurzweiliger Life-Musik untermalt. Der Bürgermeister persönlich ließ es sich, wie in jedem Jahr, nicht nehmen, persönlich den Start des 10ers zu vermelden.
Der Mailauf ging dieses Mal gleich mit zwei Strecken für alle Altersklassen in die Wertungen des Rureifelcups ein.
Die 4 Kilometer-Strecke diente den den meisten unserer Läufer als Warmlaufen für den 10er. Sie besteht aus 2 km + Wendepunkt und zurück.
Auf die Teilnehmer des 4 km Laufs wartete in diesem Jahr aber noch etwas Besonderes. Alle staunten nicht schlecht, als sie mitten im Läufergetümmel Jessica erblickten. Das Läufer Shirt des IAC Düren verriet, dass es mehr würde als Anfeuerung oder Ergebnisse der Bundesliga zu vermelden.
Jessica hat diese Strecke als Einstieg in ihre Läuferkarriere genutzt und auf Anhieb mit Bravour gemeistert, Gratulation und Hocharchtung hierzu von allen, verbunden mit der Erwartung für die Zukunft……..
Ich hatte mir schon gedacht, dass sie etwas im Schilde führt, als sie die Laufuhr für sich an Land gezogen hatte. Möglicherweise ist ihr sportlicher Mut auch durch ein außer-läuferisches Ereignis zu erklären: Nicht auszuschließen nämlich, dass die gestrige Fast-Championsleague-Qualifikation der Borussia Jessicas sportlichen Mut zusätzlich beflügelt hat.
Auch Claudia hat in Begleitung ihrer Mutter Agnes eine fantastische Zeit hingelegt!
Die anschließende 10 km Strecke gefällt mir persönlich am besten. Sie führt durch das sog. Paustenbacher Venn, ein Feucht- und Moorgebiet der besonderen Art, von dem durch die landwirtschaftliche Nutzung nur noch wenig erkennbar ist. Am heutigen Gedenktag des Kriegsendes (8. Mai) führte uns die Strecke mehrfach mitten durch die spitzkantigen Betonblöcke des vor 80 Jahren errichteten Westwalls hindurch.
Gegen Ende des Laufs blickten uns langhornige Rindviecher teilnahmslos an, denen es mittlerweile auch zu warm geworden war und die darum die Flucht in den Schatten einiger Bäume angetreten hatten. Spätestens seit dem Lauf in Gängelt wissen wir ja: Diese Tiere beißen nicht.
Gegen Ende überschneidet sich die Strecke des Simmerather Laufs teilweise mit der eines der nächsten Läufe, dem von Konzen am 4. Juni.
Die Strecke führte außerdem vorbei an der Bahnstrecke der Vennbahn, jener Strecke, die seit 1889 Stolberg mit St. Vieth verbindet und die heute teilweise als Fernradweg nutzbar ist. Mit jener Bahnstrecke hatten wir auch am Donnerstag beim Lauf in Breinig schon Kontakt gehabt.
Apropos Breinig.
In diesem Jahr haben sich die läuferischen Auszeiten von den Vatertags- und Muttertagsfestivitäten allesamt gelohnt.
Habe ich mich noch vor einer Woche beim Halbmarathon in Bütgenbach wie im Winter gefühlt, ist uns in Breinig und Simmerath der Frühling mit all seiner Schönheit entgegen geflogen, leider nichts für Pollenallergiker.
Zu guter Letzt noch die Ergebnisse:
4 km Lauf:
- Platz 7: Ronny Kreu, 2. M30
- Platz 21: Jaroslaw Dubiel, 1. M45
- Platz 25: Erwin Schuchmann, 3. M55
- Platz 28: Agnes Kozyrska, 2. W40
- Platz 38: Gerd Steffens, 8. M50
- Platz 45: Beata Dubiel, 4. W40
- Platz 54: Jürgen Freymuth, 1. M65
- Platz 58: Barbara Schuchmann, 1. W60
- Platz 60: Klaudia Kozyrska, 1. WJA
- Platz 83: Jessica Kreu, 2. W30 (Glückwunsch zum Einstand!)
- Platz 90: Alicja Tucholke, 3. W30
10 km Lauf:
- Platz 19: Ronny Kreu, 4. M30
- Platz 42: Jaroslaw Dubiel, 9. M45
- Platz 63: Agnes Kozyrska, 3. W40
- Platz 87: Gerd Steffens, 14. M50
- Platz 89: Beata Dubiel, 5. W40
- Platz 106: Erwin Schuchmann, 8. M55
- Platz 107: Barbara Schuchmann, 1. W65
- Platz 109: Jürgen Freymuth, 5. M65
Toller Bericht, Gerd. Es wurde alles erwähnt, was es zu erwähnen gibt. Ich stimme Dir zu, dass es ein sehr schönes Event war und trotz der hohen Temperaturen erzielten wir alle gute Zeiten, einschließlich unserer Neueinsteigerin Jessica.